Aktionstag für „Knopfbäume“

Aufruf motivierte Spender auch von weit her

Um den kleinen Ahornbäumen an der Luisenstraße auch im Winter ohne Blätter einen dekorativen Schmuck zu schenken, hatte das Altstadtbüro Bürger dazu aufgerufen, nicht mehr benötigte Knöpfe aller Art zu spenden, die dann in einer künstlerischen Aktion an den Baum gebracht werden sollen.

Die Resonanz auf den Aufruf war groß und sogar weitreichend. Deutlich über Lüdenscheids Grenzen hinaus beteiligten sich Menschen an der Aktion. Sogar aus Freiburg und Neuenkirchen trafen Knöpfe per Postsendung ein. Ein Großteil der Spenden wurde anonym in den als „Knopf-Sammelkasten“ umfunktionierten Briefkasten am Altstadtbüro geworfen. Als Aktionstag für die Baum-Verschönerung haben die Quartiersmanagerin Dorothee Linneweber und der Künstler Klaus Laumen den 8. Dezember ins Auge gefasst. Ab 16 Uhr hoffen beide auch auf rege Beteiligung von Interessierten und Passanten – selbstverständlich unter Einhaltung der Corona-Auflagen.

In der Vergangenheit war das Herstellen von Knöpfen in Lüdenscheid wirtschaftlich von großer Bedeutung. So ist Lüdenscheid nicht nur ‚Stadt des Lichts‘, sondern – weniger bekannt – ebenso ‚Stadt der Knöpfe“.

Eine sehr persönliche Spende beschreibt eine Dame schriftlich als  eine bunte geerbte Knopf-Mischung ihrer Tante Ilse aus Gelsenkirchen, die sie als sparsame und kreative Dame erlebt hat. Diese hatte im Laufe der Jahre schöne und besondere Knöpfe gesammelt und bewahrt. „Über solch individuelle Beteiligungen freue ich mich ganz besonders“, erklärt Dorothee Linneweber berührt, „Der Schwerpunkt unser Aktion war von uns genauso gedacht. Wir haben uns gewünscht, dass möglichst viele Menschen mitmachen. Dafür ist kein großes Budget notwendig, sondern das Nutzen von bereits Vorhandenem steht im Fokus. So soll das Ergebnis der Aktion dann ein sehr individuelles werden, das die Beteiligung der unterschiedlichen Menschen wiederspiegelt.“

Für den Künstler Klaus Laumen, der selber nur wenige Häuser entfernt von den Ahornbäumen wohnt, ist es ein großes Anliegen, das Straßenbild der Altstadt interessanter zu machen. „An vielen Stellen ist es hier doch arg trist. Ich freue mich, wenn wir mit unserer Aktion dazu beitragen können, dass die Menschen hier in unserer Altstadt etwas entdecken können. Wir hoffen, dass wir mit unserer Aktion zu ähnlichen Aktivitäten für die Zukunft inspirieren können.“

Dass die Aktion Anlass zum Diskutieren über Themen wie „Was macht die Altstadt für uns interessant“‘ ist, hoffen sowohl Klaus Laumen als auch Dorothee Linneweber. „Etwas besonders machen, das maßgeschneidert auf die Geschichte Lüdenscheids ist“, das möchten beide. Soweit sie wissen, handelt es sich in der Luisenstraße demnächst auch um die weltweit ersten Knopfbäume. Beide beschreiben die Zusammenarbeit im Vorfeld der Aktion als großartig: „Mit unseren Ideen und unseren Erfahrungen ergänzen wir uns ideal und freuen uns, dass wir uns für dieses Projekt gefunden haben“, so Linneweber.

Da das Nutzen von vorhandenen Ressourcen für beiden gleichermaßen ein großes Anliegen ist, ist ein Teil der ‚Knopfbaum-Aktion‘ am 8. Dezember nachmittags auch das Individualisieren von Recycling-Materialien. Dorothee Linneweber:“Auch vorhandene Materialien, bei denen man zunächst gar nicht an Knöpfe denkt, wie beispielsweise Deckel von Aufbewahrungsbehältern, funktionieren wir zu Schmuck-Knöpfen um.“

 

Foto: Dorothee Linneweber