Nun ist auch der letzte Schritt zur Erneuerung der Wilhelmstraße im Rahmen des Integrierten Handlungskonzepts (IHK) Altstadt getan: Am Dienstag, 5. November, wurden auf ausgewählten Abschnitten der oberen Wilhelmstraße Rillen ins Pflaster gefräst, die mit dem Blindenstock ertastet werden können. Dies soll Menschen mit einer Sehbehinderung und Blinden künftig die Orientierung erleichtern.

Bereits früh am Dienstagmorgen hat die beauftragte Fachfirma aus Österreich, die sich auf das besondere Verfahren spezialisiert hat, mit der Arbeit begonnen. Mit einer eigens dafür entwickelten Maschine hat das Zwei-Mann-Team auf den betreffenden Abschnitten mehrere parallel verlaufende Rillen ins Pflaster gefräst. Im Laufe des Vormittags ist so ein durchgängiges taktiles Leitsystem entstanden. Das Vorgehen sowie die Positionierung der Fräsungen waren im Vorfeld mit der ehrenamtlichen Behindertenbeauftragten der Stadt, Monika Schwanz, abgestimmt worden, zuletzt bei einem Vor-Ort-Termin im Juli.

Gefräst wurde an ganz bestimmten Stellen: Die als Teil des neuen Pflasters auf weiter Strecke verlegte Wasserablaufrinnen in der Mitte der Straße eignet sich bereits als Orientierungshilfe für Menschen mit einer Sehbehinderung und Blinde. Überall dort, wo die Rinne unterbrochen ist, überbrücken nun gefräste Abschnitte die fehlenden Meter.

Das ist insbesondere im Bereich der Intarsien der Fall, die die Stadttore markieren, beispielsweise an der Anschlussstelle zur Hochstraße. Im breiten Bereich der oberen Wilhelmstraße vor dem Kaffee Fabriksken fungiert der tastbare Pflasterrand der grau abgesetzten Pflasterung auf dem Platz als Leithilfe. Hier mussten deshalb zu beiden Seiten nur wenige Meter gefräst werden, um einen Anschluss an die Ablaufrinne zu schaffen. Darüber hinaus wurden im Bereich des Altstadttors an der Freiherr-vom-Stein-Straße einige Meter mit dem Verfahren bearbeitet, sodass die Orientierungshilfe dort bis zum Abzweig Kommandantenstraße reicht.

An der unteren Wilhelmstraße verläuft die Wasserablaufrinne durchgängig, sodass hier das Fräsen des Pflasters nicht notwendig war. Lediglich im Übergang vom Pflaster der unteren Wilhelmstraße zum Pflaster, das im oberen Bereich verlegt ist, wurden etwa in Höhe der Ecke Grabenstraße ebenfalls einige Meter gefräst.

Lüdenscheid, 05. November 2024