Nach dem Neubau der Musikschule und der Sanierung des Alten Rathauses (Volkshochschule), steht ab Montag, 22. Januar, der nächste Baustart im Rahmen des Projektes „Mensch Altstadt“ an: der Umbau der Alten Post als Teilstandort der VHS.

Dafür wird ein Teil des als Parkplatz genutzten Innenhofs als Fläche für die Baustelleneinrichtung gesperrt. Der Parkplatz steht daher voraussichtlich bis Ende des Jahres nur eingeschränkt zur Verfügung, da etwa 14 Stellplätze wegfallen.

Die VHS plant, künftig in der Alten Post Kurse zur Gesundheitsprävention, Integrationskurse und Kurse für Schulabschlüsse anzubieten. Die ehemalige Schalterhalle – zuletzt als Kammermusiksaal der Musikschule genutzt – bleibt im Wesentlichen unverändert und steht künftig multifunktional für Seminare, Besprechungen, Lesungen und weitere Veranstaltungen zur Verfügung.

Gebäude mit langer Geschichte

Das „Reichs-Post- und Telegraphengebäude“ wurde 1893 für Geschäftsräume und als Verwaltungs- und Verteilungszentrum der Post errichtet. Im Hof des Geländes wurden anschließend mehrere Anbauten für den Postversand errichtet, die aber in den 1980er Jahren abgebrochen wurden.

Nachdem das Gebäude Ende der 1970er Jahre insgesamt abgebrochen werden sollte, übernahm die Stadt das Gebäude von der Deutschen Post, sanierte es 1983-84 grundlegend und baute es für die städtische Musikschule um. Im September 1985 wurde die „Alte Post“ in die städtische Denkmalliste eingetragen.

Städtebauförderung von Land und Bund

Schon 2015 wurde im integrierten Handlungskonzept für die Altstadt Lüdenscheid festgeschrieben, dass die Alte Post nach dem Neubau der Musikschule am Staberg als Teilstandort der VHS umgenutzt werden sollte. Damit zählt auch diese Maßnahme zum Projekt „Mensch Altstadt“, dass zu 80 Prozent durch Städtebaufördermittel von Land und Bund ermöglicht wird. Das heißt: Von den ermittelten Umbau- und Sanierungskosten in Höhe von etwa 4,35 Millionen Euro übernimmt der Fördermittelgeber knapp 3,5 Millionen Euro.

Die Planungen für den Umbau begannen bereits in 2021 (Planung, Statik, Bauphysik, Technik usw.). Nachdem der gestellte Bauantrag im Frühjahr 2023 genehmigt wurde, konnten im vergangenen Herbst bereits kleinere Arbeiten im Innern des Gebäudes angegangen werden. Mit dem offiziellen Baustart im Januar stehen die Schadstoffsanierung (z.B. Dämmmaterialien, Fliesenkleber, Farbbeschichtungen), der Rückbau von Einbauten wie Deckenbekleidungen, WC-Trennwänden und Ähnlichem sowie Abbrucharbeiten, die nicht die Statik betreffen, an.

Mit den geplanten Umbaumaßnahmen geht auch eine energetische Sanierung einher. Außerdem soll das Gebäude barriereärmer gestaltet werden. So ist zum Beispiel der Einbau eines Aufzugs geplant. Die einzelnen Planungsschritte wird die Zentrale Gebäudewirtschaft gemeinsam mit den Planern vom Büro KKW Architekten im Februar sowohl im Schulausschuss als auch im Bau- und Verkehrsausschuss präsentieren.

Foto: Merle Stickdorn